Tausende von Euro gehen Jahr für Jahr über die Ladentheke und beinahe täglich strömen neue Firmen mit (angeblich) revolutionären Produkten auf den Markt.[1] Sie alle haben eines gemeinsam: Das Versprechen auf ein langes, glückliches und vor allem gesundes Hundeleben voller Spiel, Spaß, ausgelassenem Schwanzwedeln und wilder Matschtoberei.
Als verantwortungsvolles und liebendes Hundeherrchen (und natürlich -frauchen!) möchtest Du selbstverständlich Dein Bestes geben, um Deinem Liebling den Weg zu mehr Schutz vor Krankheiten und einer verbesserten körperlichen sowie geistigen Fitness bis ins hohe Hundealter zu ebnen. Bieten Nahrungsergänzungsmittel die optimale Rundumversorgung? Oder solltest Du Dich, Deinen Kaltschnäuzer und Deine Geldbörse lieber vor den Fängen dubioser Globuli-Verkäufer schützen? Wir klären auf.
Wir möchten ehrlich zu Dir sein…
Fakten auf den Tisch: Eine normale und nährstoffreiche Ernährung mit einem handelsüblichen Alleinfuttermittel versorgt Hunde für gewöhnlich mit allen Nährstoffen, die sie benötigen. Das gilt zumindest, wenn sie gesund sind. Und nicht alt. Aber auch nicht zu jung. Und geistige Beschwerden wie Depressionen oder Demenz sollte auch nicht vorliegen. Wie Du siehst, ist die Spanne an durchaus geeigneten Patienten mit vier Pfoten weiter als erwartet.[2]
Das Ergebnis: Pure Überforderung und zwei festgefahrene Parteien, die keinen Zentimeter von ihrer Position weichen möchten. Während Mops-Frauchen A auf verschiedenste Vitamine als Zusatz im Futter seines Lieblings schwört, rollt Schäferhund-Herrchen B allein beim Gedanken an Mineralien und Co. entnervt mit den Augen. Gehen wir also zunächst …
Back to Basics: Was sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt?
Kurz und knapp handelt es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln um pflanzliche, tierische oder synthetische Zugaben, die Du Deiner Fellnase on top auf seinen Futternapf rieselst. Von der Tablette über die Paste bis hin zu Pulver, Flocken und Globuli sind die nährstoffreichen Vitamine, Fette und Mineralstoffe in allen Farben, Formen, Wirkstoffen, Geschmacksrichtungen und Qualitäten erhältlich.
Den wichtigsten Unterschied zu Medikamenten, die Du beim Tierarzt erhältst, möchten wir Dir nicht vorenthalten: Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arznei! Sie unterstützen also Deinen Hund in den verschiedensten Lebenslangen, sollen (und dürfen) bei einer ernsthaften Erkrankung jedoch keine Heilung versprechen. Bei medizinischen Notfällen sind Nahrungsergänzungsmittel somit nicht die richtige Wahl – bei einem Mangel, der durch das alltägliche Futter nicht gedeckt werden kann, dafür umso mehr![3]
Nahrungsergänzungsmittel: Ja oder nein? Das ist hier die Frage!
Dein Hund wird von einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit geplagt? Seine Bewegungen sind mit dem Alter eingeschränkt? Er ist anfällig für Stress? Oder er kann mit seinem glanzlosen und brüchigen Fell in der Hundeschule leider keine Köpfe verdrehen? Dann ist es höchste Eisenbahn, beim Tierarzt schwerwiegende Erkrankungen ausschließen zu lassen. Ein leichter Mangel in der Nährstoffversorgung Deines Hundes lässt sich hingegen ideal von zu Hause aus behandeln – und hier kommen die Nahrungsergänzungsmittel ins Spiel.[4]
So sorgt hochwertiges Fischöl beispielsweise für ein glänzendes, geschmeidiges Fell und für eine weiche, gesunde Haut.[5] Der knorpelschützende Extrakt der Grünlippmuschel kommt hingegen bei schmerzenden Gelenkbeschwerden zum Einsatz.[6] An dieser Stelle könnten wir Dir ellenlange Anwendungsbeispiele zu den verschiedensten Nahrungsergänzungsmitteln auftischen, um Dich mit Worten von deren Wirkung zu überzeugen. Stattdessen halten wir es lieber kurz und knapp: Vertraue auf die Meinung all der zufriedenen Hundehalter, die wir bereits von unseren Nahrungsergänzungsmitteln überzeugen durften. Und vertraue auf die Beurteilung von deren Kaltschnäuzern – denn diese schnalzen schon genüsslich mit der Zunge, wenn St. Vince & Vince auf den Tisch kommt!
[1] Verbraucherzentrale (2022): https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/sites/default/files/medien/141/dokumente/22-03-30%20Positionspapier%20vzbv%20und%20VZn%20NEM.pdf
[2] Bolbecher, G. (2020): Fütterungspraxis beim Hund
[3] Schroll, S. und Dehasse, J. (2016): Nahrungsergänzungen
[4] Schroll, S. und Dehasse, J. (2016): Phytopharmaka und Nahrungsergänzungen
[5] Fritsch, D. A., Allen, T. A., Dodd C. E. et al. (2010): A multicenter study of the effect of dietary supplementation with fish oil omega-3 fatty acids on carprofen dosage in dogs with osteoarthritis
[6] Robert Koch-Institut (2008): „Oxidativer Stress und Möglichkeiten seiner Messung aus umweltmedizinischer Sicht: Mitteilung der Kommission ‚Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin“